
Die Vielfältige der Schwägalp
Das Gebiet Schwägalp umfasst mit Mooren, Alpweiden und –wiesen, Weidwäldern und Wäldern, Gewässern und Felsen eine vielfältige Natur- und Kulturlandschaft.
Alpwirtschaft
Die Schwägalp wird schon seit mehr als tausend Jahren als Weideland genutzt. Die Nutzung der Alpen erfolgt auf wenig intensive und traditionelle Weise. Der Name «Schwägalp» lässt sich vom hochdeutschen Wort «sweiga» ableiten, was so viel wie Viehhof, Weideplatz oder Viehherde bedeutet.

Geologie
Der Ursprung des wunderschönen Säntismassivs, dieser geologisch faszinierenden Landschaft im NaturErlebnispark Schwägalp/Säntis, liegt fast 150 Millionen Jahre zurück.
Vor 135 Millionen Jahren dehnte sich ein Ozean im Gebiet der heutigen Alpen und Norditalien aus, bis zum nördlichen Bodensee. Der Meeresboden bestand aus flachen Schelfmeeren, die Kalk und Kalkschalen von Meerestieren ablagerten. Durch den Zusammenstoß der afrikanischen und europäischen Tektonikplatten wurden enorme Kräfte freigesetzt, die den Meeresboden übereinanderschoben und die Alpen sowie das Säntismassiv bildeten. Eismassen aus den Eiszeiten schliffen die Landschaft weiter ab.
Durch die tektonischen Prozesse und die Erosion sind heute Fossilien im Kalkgestein des Säntismassivs sichtbar. Die Molasse, abgelagerte Gesteine aus dem zurückgezogenen Tethysmeer, bildeten die sanften Hügel des Appenzellerlandes. Der NaturErlebnispark Schwägalp/Säntis liegt an der Grenze zwischen dem Säntismassiv und der Molasselandschaft.
Der Geologie-Steinpark erklärt die Erdgeschichte des Säntismassivs und lässt geologische Phänomene lebendig werden. Fossilien wie ein großer Ammonit auf dem Säntisgipfel zeigen, dass das Gestein einst tief unter dem Meer lag. Der berühmte Geologe Albert Heim bezeichnete das Säntismassiv als «das geologisch schönste Gebirge der Welt».

Gletscher
Wer die Hügel und Täler des Appenzellerlands einmal genauer unter die Lupe nimmt, stösst überall auf Überreste alter, eiszeitlicher Gletscher, die einst die ganze Gegend unter sich begraben haben. Die Gletscher formten die Täler und Karst, schufen Moränenwälle, Terrassen und Rundformen. Während der letzten Eiszeit, die vor ca. 12’000 Jahren endete, sind der Rhein- und Sittergletscher sowie der Urnäsch- und Thurgletscher zu einem riesigen Strom zusammengeflossen. Die gesamte Nordostschweiz und der Bodenseeraum wurden bis zur Wasserscheide der Donau hin unter einem 1’000 bis 1’500 m dicken Mantel aus Eis gehüllt. Die zurückziehenden Gletscher haben wasserstauende, mergelige Gesteine, Grundmoränen und Schlammschichten hinterlassen und damit zur Bildung der zahlreichen Moorflächen beigetragen.