Säntisgipfel mit Wiese

Kulturwerte

Das Gebiet Schwägalp/Säntis ist eine Kulturlandschaft, welcher eine 1000jährige Tradition zugrunde liegt. In diesem Zeitraum haben sich viele traditionelle Werte, sei es in der land- und forstwirtschaftlichen Bewirtschaftung, im Handwerk oder im Brauchtum entwickelt. Daneben hat sich mit der vergleichsweise frühen Erfassung naturwissenschaftlicher Daten, insbesondere im Bereiche der Meteorologie und Geologie, später auch in der Kommunikationstechnik, eine eigentliche Wissenschaftskultur entwickelt, welche seinesgleichen in der Schweiz sucht.

Basierend auf den oben erwähnten Werten und im Einklang mit deren ist in den letzten hundert Jahren der Tourismus im Kulturraum Schwägalp/Säntis immer bedeutungsvoller geworden. Mit dem Bau der Säntis-Schwebebahn 1935 und den Modernisierungen und Anpassungen an die immer höheren Bedürfnisse der Besucher in den folgenden Jahrzehnten setzte die touristische Nutzung Akzente, welche heute aus der Kulturlandschaft Schwägalp/Säntis nicht mehr wegzudenken sind. Seit mehr als hundert Jahren ist der Säntis aber auch geprägt von technischen Errungenschaften, wie der Meteorologie, der Seilbahntechnik und der Telekommunikation.

Natur und Landschaft

Der Lebensraum der sensiblen Wildtier- und Pflanzenwelt ist eingeengt, die natürlichen Voraussetzungen darin verändern sich. Pflanzen oder Wildtiere können nicht einfach ein Haus weiter ziehen wie wir Menschen. Sie sind an ganz bestimmte Lebensbedingungen gebunden.

Im Säntisgebiet hat sich eine Kulturlandschaft entwickelt, welche geprägt ist von einzigartigen Werten unterschiedlicher Art. So ist die Landschaft mit der Bezeichnung «BLN-Gebiet Säntis» grossflächig im Inventar der Landschaften von nationaler Bedeutung aufgenommen und weite Teile als Moorlandschaft von nationaler Bedeutung geschützt. In dieser Landschaft konnten auch viele Lebensräume für Pflanzen und Tiere bewahrt werden. So wurde am Fusse des Säntis vor mehr als 100 Jahren bereits ein eidgenössisches Jagdbanngebiet eingerichtet und den letzten Jahren auch eine Wildruhezone und ein Waldreservat ausgeschieden.

Der Mensch ist ein Teil der Natur und untrennbar mit ihr verbunden. Streuwiesen etwa wurden vom Menschen «erfunden». Ihre Nutzung bildet heute eine der Grundlagen für die Erhaltung der Artenvielfalt in der Pflanzenwelt.

Wildruhezone

Die Regierung des Kantons Appenzell-Ausserrhoden hat im Frühling 2011 die Schutzverordnung der Wildruhezone «südliches Appenzeller Hinterland» mit den entsprechenden Schutzbestimmungen in Kraft gesetzt.

Die Wildruhezone «südliches Appenzeller Hinterland» betrifft bedingt durch ihre geographische Lage verschiedene andere Gebiete wie das BLN Gebiet Säntis, das Eidgenössische Jagdbanngebiet Säntis (Kantone Appenzell-Ausserrhoden und Appenzell-Innerrhoden) sowie den NaturErlebnispark Schwägalp/Säntis.

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Objekt 1612

Das BLN-Gebiet (Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung) «Säntis» zeichnet sich als reich gegliedertes Gebirge der nördlichen Kalkalpen mit Flysch– und Molassevorland aus. Es handelt sich um ein klassisches Gebiet für die stratigraphische Gliederung der helvetischen Kreide mit modellhaft klarer Beziehung zwischen Faltenwurf, Bruchtektonik und Oberflächengestalt.

Neben vielen einzelnen landschaftlichen Besonderheiten zeichnet sich das Objekt durch die typische Flora der Alpenrandketten auf Kalkgesteinen aus. Besonders hervorzuheben sind auch die Wildkirchli-Höhlen mit Überresten von Höhlenbären und primitiven Artefakten.

Moorgebiet Säntis Nord

Am Fuss der Säntiskette erstreckt sich über mehrere Kammern, Täler und Pässe als breites Band die Moorlandschaft Schwägalp. Ihr südlicher Teil im Raum Schwägalp ist eine Alpweide-Moorlandschaft mit zahlreichen Karen und Glaziaformen, der nördliche Teil ein stark vermoortes Molasserippen-Waldgebiet. Der wasserstauende Untergrund aus Molasse wie auch die zahlreichen Moränenhügel und -wälle haben die Moorbildung ermöglicht.

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Das Jagdbanngebiet

Mit dem Inkrafttreten des ersten Bundesgesetzes über Jagd und Vogelschutz (1875) verlangte der Artikel 15 von den beiden Kantonen Appenzell die Ausscheidung eines Jagdbanngebietes.

Die 26.3 km² grosse ausgeschiedene und zusammenhängende Fläche liegt zu 8.5 km² in Ausserrhoden und zu 17.8 km² in Innerrhoden. Im Gegensatz zu heute waren Reh, Rothirsch, Gämse und Steinbock in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgerottet. Übermässiger Jagddruck und Wilderei führten zu dieser Situation. Dank des Jagdbanngebiets und der darauf folgenden Wiederansiedlung hat sich die Population wieder erfreulich erholt.

Die topographischen Verhältnisse im Jagdbanngebiet Säntis haben eine aussergewöhnliche Vielfalt an unterschiedlichen Lebensräumen und eine hohe Artenvielfalt von wildlebenden Säugetieren und Vögeln zur Folge. Dazu ist es auch der einzige Ort im Appenzellerland, wo eine Rotwildbrunft stattfindet und auch dem bedrohte Auerwild konnte unter Einbezung der aktuellen Schutzbestimmungen geholfen werden.

Wildbeobachtungen erfreuen immer wieder Wanderer und Erholungssuchende.

Wildbeobachtungen

Waldreservat

Das Waldreservat «Kreisalpen», Kanston St.Gallen, umfasst 470 Hektaren Waldfläche im westlichen Teil des NaturErlebnisparks Schwägalp/Säntis. Davon sind 60 Hektaren Naturwald- und 410 Hektaren Sonderwaldreservatsfläche. Dieser Lebensraum soll bestmöglich vor Störungen jeder Art verschont werden. Im Naturwaldreservat soll die natürliche Sukzession ungehindert zugelassen werden.

Im Waldreservat gelten u.a. folgende Verhaltensregeln:

  • Wege nicht verlassen
  • Hunde an der Leine führen
  • Pilz- und Beeren pflücken verboten
  • Markierte Winterrouten nicht verlassen

Übersichtskarte Waldreservat «Kreisalpen»